Ein Jahr Offene Bühne mit neuem Team – die Bühne im April

Ohne Pauken, aber mit vielen Beiträgen und nochmehr Zuschauern feierte das neue Orga-Team sein einjähriges Bestehen. Neben Luftschlangen am Ende gabe es auch eine Überraschung am Anfang: Co-Moderator Robert Sprößig. Er unterstützte Stefan C und lockerte mit seinen Gags die Stimmung.

Den musikalischen Rahmen bildete Andi Valandi, der mit Martha Laux die Bühne einleitete. Vom melancholischen Nach Hause bis zum fetzigen
Verlieb dich war vieles dabei.

Das Publikum staunte über soviel Lockerheit und groovte fröhlich mit.

Florens Thamm spielte neben Bekanntem wie Lieder machenDer Blues kann mich mal und Antinichtraucherlied ein neues Lied. Zukunftsangst sorgte für einige Lacher.

Tine Heynatz las kritisch-amüsante Texte über die Fußball-WM, DSDS und Ficktionen (ja, mit CK) vor. Ihre Worte knallten, Empörung sprach daraus, es gab Applaus!

Violyrica begannen ironisch-romantisch mit Heirate mich doch, bevor sie mit Bling-Bling-Rapper-Cappie zur Sehnsucht ansetzten, einer (Zitat) Mischung aus Rammstein und Walter von der Vogelwaide (Zitat-Ende). Karl Moik hätte sich verbeugt. Eine Handy-Tasche gab es auch wieder zu gewinnen 🙂

 Annemarie spielte Liedeslieder und begleitete sich auf der Gitarre. Nach einem akustischen Song folgte das schwärmerische You’re wonderful sowie das flotte Wacko. Als Highlight präsentierte sie einen sieben Tage jungen Song namens Reflection. Leider kann man drinnen keine Feuerzeuge anzünden, die Stimmung hätte gepasst 🙂

Nach der Pause betrat Magnus Mond die Bühne. Ausgestattet mit Gitarre und Mundharmonika erzählte er vom Fels in der Brandung und was passiert
Wenn ich so drüber nachdenke. Nachdenklich wurde es bei 46 – die Zahl verweist auf die durchschnittliche Lebenserwartung eines Obdachlosen. Traurig 🙁

Für eine Überraschung sorgte Nils Matzka: Neben dem gesellschaftskritischen Poetry-Slam-Text Allein sein las er seine erste Geschichte Der Alptraum vor. Mit 11 Jahren verfasste er einen grusligen Text über Vampire. Die Selbstironie, mit der er den Hang zur dunklen Seite der Poesie und sehr überraschenden Wendungen kommentierte, war toll. Und eines war klar: Talent hatte der kleine, mittlerweile großgewachsene, Junge schon damals.

Danach spielten Friedmann (am Mikro) und Ulli (am Piano) die Ode an die Kapitulation, die sich mit der Frage Dafür – Dagegen? befasst. An den Pranger gestellt war brutal, bitterböse und herrlich sarkastisch. Manchmal möchte man wirklich Leute hauen 🙂 Und manchmal möchte man Musiker beklatschen, die so leidenschaftlich in die Tasten hauen.

Vivian las vier Gedichte vor. Während Honig im Tee von der Liebe (natürlich zum Honig) handelte, fragte Kostenpunkt nach dem Energieverbrauch fieser Menschen. Opfer II stellt eine Kampfansage an jene Menschen dar. Zum Schluss wurde es mit Welt gerettet  gesellschaftskritisch. Was muss man leisten, um das Gefühl zu haben, wirklich etwas geleistet zu haben?

Stefan C zauberte mit Taschentüchern und Seilen. Der Mann ist ein guter Geschichtenerzähler!

Den Abschluss bildete Andi Valandi, der mit seiner rauen Stimme und den blues-mäßigen Klaviersongs das Publikum faszinierte.

Fazit: Eine volle Bühne und eine tolle Stimmung! In einem Jahr gab es Höhen und Tiefen, doch die Tendenz geht steil nach oben. Ein großes Dankeschön an die Menschen, die jeden Monat einen wunderschönen Abend auf die Bühne stellen – Künstler, Veranstalter und Publikum! Auf viele weitere schöne Jahre 🙂